Kriegsgräberstätten
In den zwanziger Jahren wurde der Neue Friedhof auf dem Eichberg im Osten der Stadt angelegt. Seine Anlage galt als mustergültig, musste aber schon mehrmals erweitert werden. Hier befinden sich Gedenkstätten für die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges sowie Grabsteine des früheren jüdischen Friedhofes.
Sowjetischer Ehrenfriedhof
Nach Kriegsende 1945 angelegt, wurde 1949 das Denkmal (Obelisk) aufgestellt. 196 Verstorbene Zivilpersonen und Militärangehörige der damaligen Sowjetunion wurden hier beigesetzt, davon sind 80 namentlich bekannt. Ca. 1970 gab es erste Pläne zur Neugestaltung der Anlage. Der erste Entwurf wurde jedoch von der sowjetischen Militärkommandantur abgelehnt. In den Jahren 1978/79 wurde die Anlage umgestaltet und am 8. Mai 1980 übergeben. Bei dieser Umgestaltung wurden u.a. alle Grabsteine erneuert. In den Jahren 1996/97 sowie 2008 erfolgte jeweils eine Teilsanierung aus Mitteln des Bundes. 1999/2000 wurde die Sanierung des Obelisken durch die Stadt Parchim finanziert.
VvN Gedenkstätte
Hier wurden 1945 41 Verstorbene, vor allem KZ-Häftlinge des Todesmarsches aus dem Raum Parchim, beigesetzt. 1946 wird das Gräberfeld als Gedenkstätte für Verfolgte vom Nationalsozialismus angelegt und 1975 umgestaltet. Diese Anlage ist gleichzeitig Kriegsgräber- und Gedenkstätte.
Zivile Kriegsopfer
Nach der Erfassung der Kriegsgräber Anfang der 90iger Jahre entstand 1996/97 eine Anlage für die zivilen Kriegsopfer nach den Plänen des Landschaftsarchitekten Reinhard Dietze. Hier wurden insgesamt 301 Verstorbene beigesetzt, vorallem Flüchtlinge aus Pommern und Ostpreußen, die in den Jahren 1945 bis 1950 an den Folgen des Krieges verstorben sind.
Deutsche Soldaten
1945 wurde auf dem Friedhof Parchim ein sogenanntes Kameradengrab angelegt. Auf Grundlage eines Ministerratsbeschlusses der DDR wurde dieses Kameradengrab 1975/76 für alle Kriegsopfer, die auf dem Friedhof bestattet waren, umgestaltet. Im Jahre 1996/97 wurde es teilsaniert und als Kriegsgräberstätte gemäß Gräbergesetz kenntlich gemacht. Alle Namen, der noch vorhandenen insgesamt 94 (26 Unbekannte) Gräber, wurden auf 3 Bronzetafeln festgehalten.
Alter Friedhof
Auf dem Alten Friedhof an der Wallallee befinden sich 33 Kriegsgräber aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. 31 Gräber befinden sich in einer separierten Gemeinschaftsanlage. Hier wurden verstorbene Verwundete des hiesigen Garnisonslazarettes bestattet. Ein hölzernes Hochkreuz kennzeichnet seit jeher diesen Grabplatz. Drei Symbolkreuze wurden hier zusätzlich aufgestellt. Eine Tafel mit Namen der bestatteten Kriegstoten wurde auf einem Pultstein angebracht.
Gefangenenfriedhof am Dammer Weg
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 entstand in Parchim eines der größten Kriegsgefangenenlager Norddeutschlands. Zeitweise waren hier bis zu 15.000 Gefangene untergebracht. Bereits im Herbst 1914 war auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Friedhof für die verstorbenen Gefangenen angelegt worden, aber das Gelände musste bis 1919 erweitert werden. Bis zum Ende der Belegung 1921 hatte der Friedhof eine Flächenausdehnung von 11.000 m² erreicht. Insgesamt wurden hier 1.402 Soldaten in Einzelgräbern beigesetzt.: vor allem Russen und Serben, aber auch Franzosen, Engländer und Belgier. Ab 1923 begannen die westeuropäischen Staaten, ihre Kriegstoten in die Heimatländer zu überführen. Auf dem Gefangenenfriedhof verblieben 1.164 Gräber. 1916 wurde auf Initiative der französischen Kriegsgefangenen und mit Geldspenden der Lagerinsassen ein Denkmal aufgestellt und dem Andenken ihrer verstorbenen Kameraden gewidmet. Weitere Beerdigungen fanden während des zweiten Weltkrieges (1939-1945) auf dem Friedhof statt. 465 Ostarbeiter und Ostarbeiterinnen sowie 50 Militärangehörige verschiedener Nationen wurden hier beigesetzt. Erst 1962, nach zunehmend drohener Verwahrlosung, erfolgte die Umgestaltung des Friedhofes zu einem Ehrenhain.