Publikationen und Akten wurden übergeben
Parchim. Im vergangenen Jahr wurden trotz der Corona-Pandemie und der erschwerten Arbeitsbedingungen wieder ca. 300 Anfragen von Behörden und Bürgern im Stadtarchiv bearbeitet. Im Zuge der Anfragenbearbeitung wurden knapp 1.000 Archiveinheiten (Akten, Bücher, Zeitungsbände, Standesamtsbücher) eingesehen. Während der kompletten Schließung im Frühjahr wurde der Benutzerverkehr verstärkt telefonisch bzw. per E-Mail-Verkehr abgewickelt und die Anfragen weiterhin zeitnah bearbeitet. Kein Bürger wurde abgewiesen, und wenn es eine Übergabe von Unterlagen „an der Haustür“ gab. Auch die Nutzung des Leseraums unter Einhaltung der Abstandsregeln und Hygienevorschriften wurde ab Mai wieder möglich und rege genutzt. An 66 Tagen nahmen 107 Bürgerinnen und Bürger diese Möglichkeit der direkten Akteneinsicht wieder wahr. Sie wurden fachmännisch betreut und bei der Nutzung der Findhilfsmittel beraten. Durch eine konkrete Terminplanung wurde der „normale“ Benutzungsbetrieb wieder aufgenommen. Alle Bürger zeigten dafür Verständnis und waren froh, ihre Forschungsprojekte fortführen zu können. Hervorzuheben ist hierbei die Unterstützung eines wissenschaftlichen Projekts durch das Archiv zur Erarbeitung eines biografischen Lexikons über praktische Ärzte in Mecklenburg 1929-1945, unter Leitung von Dr. Michael Buddrus. So wurde bereits 2018 das Forschungsprojekt „Gedenkbuch für die Juden Mecklenburgs 1845-1945“ im Rahmen der Möglichkeiten seitens der Stadt Parchim unterstützt. Die zweibändige Publikation wurde dem Archiv Anfang des Jahres persönlich übergeben und kann somit in diesem eingesehen werden. Auch nach Jahren trägt die benutzerfreundliche Bereitstellung von relevanten historischen Dokumenten noch „Früchte“. Im letzten Jahr wurde dem Stadtarchiv die komplette Publikation „Friese – Norddeutsche Orgeln in fünf Generationen“ (4 Bände) als Dankeschön übergeben. Weiterhin wurden die Recherchearbeiten eines Studenten zum interessanten Thema „Stadtmusikanten in Parchim 1550-1700“ zwecks Anfertigung seiner Staatsexamensarbeit unterstützt.
Von den Mitarbeitern der Verwaltung wurden 480 Archivkartons (48 lfm. Akten) zur Aufbewahrung an das Archiv übergeben. Die Verwaltungsakten wurden bewertet, die Übergabeprotokolle ergänzt bzw. in Absprache mit dem übergebenen Mitarbeiter berichtigt und dann entsprechend der Aufbewahrungsfristen in das Zwischen- bzw. Endarchiv eingeordnet. Einzelne Mitarbeiter bzw. Auszubildene wurden bei der Vorbereitung der Aktenübergabe an das Archiv beraten und unterstützt.
Schriftgut, dessen Aufbewahrungsfrist abgelaufen ist, wurde im Umfang von ca. 22 lfm. kassiert.
Die Archivbibliothek wurde durch 130 heimatgeschichtliche Publikationen erweitert. Gleichzeitig bedankt sich das Stadtarchiv nochmals bei Herrn Burghard Keuthe, der allein etwa 100 Bücher/Broschüren der Einrichtung aus seiner Privatsammlung übergeben hat.
Gleichzeitig wurde die Dokumentationssammlung zu einzelnen Themen, besonderen Ereignissen, Vereinen, Betrieben und Einrichtungen laufend ergänzt. Dieser Sammlungsbestand gewinnt immer mehr an „Beliebtheit“ bei den Benutzern, da dieser es ermöglicht, leichter an interessante und verständliche Informationen zu gelangen. Durch die Führung der „Archivischen Dokumentation“ können Rechercheanfragen schnell und trotzdem präzise beantwortet werden.