Herbstwanderung mit Überraschung
Parchim. Das Parchimer Wockertal, ein Landschaftsschutzgebiet mit einer faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt, zieht zu jeder Jahreszeit Wanderer magisch an. Der Verbindungsweg zwischen Wockersee und Voigtsdorfer Teich führt an der Markower Mühle vorbei, dicht an der Wocker entlang durch den Wald. Ein Nadelöhr stellt dabei die Unterführung unter der Eisenbahnbrücke dar, unter welcher ebenfalls die Wocker entlang fließt. Der alte Holzsteg, der dafür sorgte, dass man trockenen Fußes auf die andere Seite gelangt, musste vor etwa einem Jahr aufgrund des baufälligen Zustandes gänzlich gesperrt werden, und dies zum Leidwesen der Wanderer.
Am vergangenem Herbstwochenende hatte Bürgermeister Dirk Flörke offiziell zu einer gemeinsamen Wanderung durch das Wockertal eingeladen. Trotz des regnerischen Wetters haben sich zahlreiche Naturliebhaber aus Parchim und Umgebung gefunden, dieser Einladung zu folgen. Neben den vielen sehr interessanten und konstruktiven Gesprächen war es natürlich ein Anliegen von Herrn Flörke, auf wichtige Neuerungen in puncto Infrastruktur hinzuweisen. Beispielsweise wurden neue Rasthütten angeschafft, die komplett aus Recyclingmaterial gefertigt worden sind und für eine sehr lange Lebensdauer sprechen. An einer weiteren Station der Wanderung konnte die neue Schautafel am Seenradweg betrachtet werden, in deutscher und englischer Sprache, die nun auch auf die Sehenswürdigkeiten von Parchim aufmerksam macht. Erwähnenswert ist unbedingt auch die Wockerquelle, die schon vor längerer Zeit in einem Gemeinschaftsprojekt zwischen der Paulo Freire Schule, der Firma AO Design, dem Rotary-Club, der Firma Schwarz Straßen und Wegebau sowie der Stadt Parchim mit entsprechenden Maßnahmen aufgewertet wurde. Der Revierförster Nils Engelhard erinnerte an den Harzer Bäumen an eine längst vergessene Berufsgruppe und konnte mit seinem Wissen, gerade auch zum Landschaftsschutzgebiet, die Wanderung abrunden.
Als größte Überraschung präsentierte der Bürgermeister die Wockerunterführung. Hier glänzt ein neuer Steg mit sicherem Geländer und führt direkt auf die andere Seite. Lang hat es gedauert. Insbesondere Materiallieferschwierigkeiten während der Coronapandemie haben die Umsetzung noch weiter erschwert. Umso erfreulicher, dass dieses Projekt endlich fertig gestellt werden konnte. Damit sind Wanderungen zum Voigtsdorfer Teich wieder ohne Umwege möglich.
Der Voigtsdorfer Teich ist mit seinem Eisvogellehrpfad insbesondere auch für Familien mit Kindern ein Erlebnis. Auf 1.100 m Rundweg gibt es 9 Stationen mit tollen Informationen über diesen Lebensraum. Gerade zur Herbstzeit und Winterzeit ist festes Schuhwerk unbedingt erforderlich, da es sich um naturbelassene Wege handelt. Unterschlupf findet man in einer Fachwerkhütte, die in Kooperation zwischen Angelverband und der Stadt Parchim entstanden ist. Herr Flörke betonte noch einmal die gute Zusammenarbeit mit dem örtlichen Verein, die sich gerade im Bereich Umweltbildung und Sauberkeit sehr engagieren.
Der Verein war es auch, der den wetterresistenten Wanderern am Sonntag eine stärkende Rast ermöglichte. So wurde bei Bratwurst, Kaffee oder einem Becher Brause verschnauft und der Rückweg konnte beginnen. Hier zeigte sich dann auch das Herbstwetter von seiner besten Seite und belohnte das Durchhaltevermögen von allen Anwesenden.
Im kommenden Jahr wird die Stadt Parchim in Abstimmung mit den zuständigen Naturschutz- und Forstbehörden die Ausschilderung für Wanderer erneuern. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen mit Umweltbildungscharakter, sowohl als Informationstafel als auch digital, vorgesehen.
Die Teilnehmer der Herbstwanderung waren begeistert von der Wanderung und von den vielen Informationen. Auch Herr Flörke zeigte sich enthusiastisch: „Ich möchte allen herzlich empfehlen, dieses schöne Gebiet zu erkunden. Es erwartet Sie Natur pur und mit etwas Glück können Sie wildlebende Tiere beobachten!“