Angeregte Diskussionen um geplante Neugestaltung
Parchim. Am Samstag, 14. Mai 2022, fand im Rahmen der bundesweiten Veranstaltungsreihe „Tag der Städtebauförderung“ eine Bürgerbeteiligung zur geplanten Neugestaltung der Grünfläche „Beim Katthagen“ statt. Der Katthagen, die Grünfläche an der Müritz-Elde-Wasserstraße zwischen Parchimer Schleuse und Hoher Brücke, verfügt mit dem alten Baumbestand, beträchtlichen unversiegelten Flächen und naturnahen Uferabschnitten über ein erhebliches ökologisches Potential als grüne Oase am Rande der westlichen Altstadt. Bislang führt die versteckte Grünanlage allerdings eher ein Schattendasein im „Dornröschenschlaf“. Um hier bessere Erlebbarkeit und Aufenthaltsqualität zu schaffen, luden die Mitarbeiterinnen des Bauamtes vom Sachgebiet Stadtplanung interessierte Bürgerinnen und Bürger unter dem Motto „Wir im Quartier – Ideenschmiede Katthagen“ zum gemeinsamen Gedankenaustausch ein.
Etwa 30 Teilnehmende hatten sich um 10 Uhr eingefunden, um Ideen und Anregungen zu sammeln und Wünsche zu diskutieren, damit diese versteckte Grünfläche für alle besser nutzbar und zugänglich gemacht werden kann. Zur Eröffnung richtete Bürgermeister Dirk Flörke ein kurzes Grußwort an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung: „Dass Sie so zahlreich erschienen sind, zeigt wie wichtig es ist, die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig mitzunehmen und einzubinden. Der Bedarf an Kommunikation bei städtebaulichen Projekten kann niemals überschätzt werden. Heute diskutieren wir gemeinsam, und wir lassen uns Fragen beantworten. Dies ist wichtig für die Akzeptanz und das Verständnis für kommende Entscheidungen!“ Die Stadtpräsidentin, Ilka Rohr, fasste im Anschluss die bisherigen Vorplanungsschritte zusammen.
Danach starteten Linda Mack und Hilmar Noerenberg vom Planungsbüro Landschaftsarchitektur Henschel & Kubiziel PartGmbB aus Rostock/Wismar mit einer kurzen Zeitreise zum Ursprungs des Katthagens und einer prägnanten Präsentation von Vorschlägen, die bereits im Rahmen einer zuvor geschalteten Online-Umfrage eingegangen waren. Auch simulierten die beiden erfahrenen Planer die zu erwartenden Nutzungskonflikte mit einer anschaulichen Darstellung konträrer Sichtweisen, um den Anwesenden die potentiellen Diskussionspunkte aufzuzeigen.
Erwartungsgemäß kristallisierten sich während der angeregten Debatte die unterschiedlichsten Bedürfnisse heraus: plädierten einige für eine neue Steganlage, einen größeren Spielplatz und Flächen bzw. Sitzmöglichkeiten zum Verweilen, waren andere Anwesende fest davon überzeugt, die grüne Oase in der Stadt sollte möglichst nicht verändert werden und unberührt bleiben. Auch die Themen Barrierefreiheit und der rückwärtige Zugang zu den Garagen der Anlieger wurden angeregt diskutiert.
Nachdem die gesammelten Vorschläge an die bereitgestellten Pinnwände zugeordnet wurden, stellten Linda Mack und Hilmar Noerenberg ihre Vorentwürfe und Ideen vor. Die Bürgerinnen und Bürger konnten so noch einmal in die Diskussion gehen und ihre Ansichten mit denen der Fachleute abgleichen. Dabei war festzustellen, dass die Vorstellungen von Bürgern und Planern nah beieinanderlagen.
Im Zuge der geplanten Neugestaltung stehen die engagierten Planer jetzt vor der Aufgabe, möglichst viele Vorschläge zu berücksichtigen und Anregungen umzusetzen. Die Landschaftsarchitekten tragen nun die Gedanken zusammen und binden diese in die Entwicklung der Grünfläche in der westlichen Altstadt ein. Der detaillierte Zeit- und Ablaufplan für die Umsetzung der Neugestaltung des grünen Areals mit dem wertvollen Altbaumbestand an der Elde wird in Absprache mit dem Planungsbüro in den nächsten Arbeitsgesprächen mit der Verwaltung konkretisiert. Die Stadt Parchim dankt allen Bürgerinnen und Bürgern für ihre zahlreichen Vorschläge und die rege Beteiligung.