Fundierter und diskussionsfähiger Haushaltsentwurf soll vorgelegt werden
Parchim. Nachdem die Anmeldungen aus den Fachbereichen erfolgt sind, konnte zwischenzeitlich ein erster interner Entwurf für den kommenden Doppelhaushalt der Kreisstadt Parchim erstellt werden. Hier zeigte sich, dass der gewünschte Ausgleich am Ende der Haushaltsjahre nicht möglich ist. Die erwarteten Einnahmen konnten die veranschlagten Ausgaben nicht decken.
Als Folge der zu erwartenden Finanzlage wurde im Vorfeld in mehreren Runden, in sämtlichen Fachbereichen daran gearbeitet, das auflaufende Defizit zu reduzieren – die Zeiten der Haushaltsüberschüsse sind allerdings trotz der bereits erfolgten Einsparungen definitiv vorbei. Selbst Überschüsse aus den Vorjahren reichen nicht, um das Defizit auszugleichen, denn die allgemeine wirtschaftliche Schieflage hat auch die Stadt Parchim erreicht.
Die Folgen der Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, die dadurch gestiegenen Kosten, aber auch spezifische Einflussfaktoren gehen nicht spurlos an der Kreisstadt Parchim vorbei. Hier sind unter anderem besonders die deutliche Kostensteigerung bei der Beräumung der Munition in der Regimentsvorstadt sowie die unabsehbaren Erhöhungen der Baupreise beim Schulneubau und der sonstigen Infrastrukturvorhaben zu nennen. Stark gestiegene Ausgaben für die Kinderganztagsbetreuung sowie die Steigerung der Kreisumlage und wachsende Aufwendungen für den Sozialbereich ergänzen diese Tatsache. Darüber hinaus verursachen die jüngsten Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst bei den kommunalen Arbeitgebern erhebliche Mehrausgaben.
Dies bedeutet, dass die Verwaltung der Stadt Parchim im Zuge der Haushaltsplanung alles auf den Prüfstand stellen wird, denn für die Zukunft gilt: Noch konzentrierter sparen, um den Haushalt in den Griff zu bekommen. Trotz alledem, werden alle laufenden Vorhaben wie Schulneubau der Goethe-Regionalschule und die Infrastrukturerneuerung weiter vorangetrieben. Denn hier sieht sich die Stadt Parchim auch als Motor für die regionale Wirtschaft in wirtschaftlich schweren Zeiten und möchte an den ambitionierten Schwerpunkten der vergangenen Jahre festhalten.
Die Verwaltung prüft derzeit weiteres Sparpotential und wird dieses in den Vorberatungen zur Aufstellung des neuen Haushalts der Politik mitteilen. Schnellstmöglich soll so ein fundierter und diskussionsfähiger Haushaltsentwurf vorgelegt werden, um diesen in den entsprechenden Gremien beraten zu können.
Deutlich erkennbar ist jedoch schon heute, dass die gegenwärtige Haushaltslage eine hohe Verantwortung an Politik und Verwaltung stellt. Gemeinsame konstruktive Lösungsansätze müssen dieser Verantwortung nun gerecht werden.