Gebührenabgabe ist vorerst nicht geplant
Parchim. Zwischen Hamburg und der Mecklenburgischen Seenplatte gelegen, ist die Kreisstadt Parchim bislang eher ein Geheimtipp im Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern. Doch auch die Stadt an Elde und Wockersee glänzt mit Angeboten, die besonders naturverbundene und ruhesuchende Touristen anlockt. Hier wird in den Gassen, zwischen Fachwerk und Backsteingotik, eine Nische bedient, in der sich besonders die Feriengäste aus den Großstädten abseits von Hektik und Schnelllebigkeit wohlfühlen sollen.
In der Kreisstadt des zweitgrößten Landkreises Deutschlands, Ludwigslust-Parchim, wurde dazu bereits 2019 von der Stadtvertretung ein spezielles Tourismuskonzept beschlossen, welches die zunehmende Bedeutung und Akzeptanz des Wirtschaftsfaktors Tourismus verdeutlicht.
Durch die Stadtverwaltung wurde daraufhin gemeinsam mit touristischen Leistungsträgern eine Arbeitsgruppe für Tourismus ins Leben gerufen, die die stetige Vernetzung und Angebotsentwicklung zum Ziel hat. Darüber hinaus trägt nicht zuletzt die Mitgliedschaft im Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern zur Vernetzung bei, was die Fokussierung auf einheitliche Qualitätsstandards und einem konstruktiven Austausch der zwischen verschiedenen Städten zur Folge hat. Erstmalig im Jahr 2024, hat Parchim an den über die Metropolregion Hamburg veranstalteten „Tagen der Industriekultur“ teilgenommen und so seine überregionale Bekanntheit steigern können. Größten Anteil an der Tourismusentwicklung Parchims hat perspektivisch die im Mai 2023 eröffnete Kulturmühle, die bereits jetzt die strategische Ausrichtung der Kulturstadt Parchim verkörpert und auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung von Kultur im ländlichen Raum zeigt.
Als Station auf der „Europäischen Route der Backsteingotik“, ist Parchim über die Landesgrenzen hinaus mit dem Baltischen Raum verbunden. Gelegen an der Müritz-Elde-Wasserstraße und dem Mecklenburgischen Seen-Radweg - inmitten von dichten Wäldern - ist Parchim aber auch ein ideales Ausflugsziel für Wanderer, Wasserwanderer und Radfahrer.
Um diese Entwicklung weiter zu beleben, erfolgte die Beantragung des Prädikates „Anerkannter Tourismusort“ beim zuständigen Ministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit M-V in Schwerin. Der für Tourismus zuständige Wirtschaftsminister Meyer übergab am 09. Dezember 2024 in Schwerin die Anerkennungsurkunde an den sichtlich stolzen Bürgermeister Dirk Flörke.
Die Kreisstadt Parchim möchte mit Blick auf die weiteren anerkannten Tourismusorte im Land mit dem nun übergebenen Prädikat wettbewerbsfähig bleiben. Eine Gebührenabgabe ist vorerst nicht geplant. „Wir erhoffen uns des Weiteren die Relevanz für Parchim als Tagesausflugsziel für Gäste aus der Landeshauptstadt Schwerin und der Mecklenburgischen Seenplatte zu erhöhen und somit den Imagefaktor eines solchen Titels nutzen zu können.“, fügt Bürgermeister Flörke hinzu.
Hintergrund
Der Titel „Anerkannter Tourismusstandort“ wurde im Jahr 2021 durch eine Anpassung des Kurgesetzes in Mecklenburg-Vorpommern geschaffen. Es erlaubt den anerkannten Orten, eine Kurtaxe zu erheben und soll durch den Titel die Aufmerksamkeit auf die jeweiligen Gemeinden lenken.