Kommunale Wärmeplanung

Kommunale Wärmeplanung der Stadt Parchim startet mit Bestandsaufnahme

Wirtschaftliche Machbarkeit und soziale Verträglichkeit

Parchim. Es ist eines der großen Themen unserer Zeit: Wie werden die Haushalte und Unternehmen in der Kreisstadt Parchim zukünftig mit Wärme versorgt? Gemäß dem „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“ (kurz WPG), soll die Stadt Parchim bis zum 30. Juni 2028 eine sogenannte kommunale Wärmeplanung erarbeiten. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um eine Analyse der bestehenden Strukturen zur Wärmeversorgung in der Stadt Parchim und in den Ortsteilen. Zusätzlich werden Potenziale für eine künftige klimaschonende Wärmeerzeugung, die weitgehend ohne die Emissionen von Kohlenstoffdioxid, Methan und andere die Umwelt schädigende Stoffe auskommt, ermittelt und mit einer Darstellung von unterschiedlichen Wärmeversorgungsszenarien in den Stadt- und Ortsteilen von Parchim kombiniert. Ziel dieses Konzeptes ist es, bis 2030 mindestens die Hälfte des Wärmebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen und bis 2045 eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung zu gewährleisten.

Die kommunale Wärmeplanung soll fortan die Grundlage für Entscheidungen der Stadtvertretung darstellen, wie Gebäude in Parchim künftig mit Wärme versorgt werden sollen. Für die Stadtwerke Parchim und weitere Akteure in der Wärmeversorgung ist die Wärmeplanung konzeptionelle Voraussetzung für weitergehende Wärmeversorgungskonzepte und technische Detailplanungen. Es ist wahrscheinlich, dass dafür die heute bereits in Parchim vorhandene Fernwärmeversorgung weiter ausgebaut werden muss. Neben der Betrachtung der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit, soll vor allem auch die soziale Verträglichkeit, das heißt die langfristige Bezahlbarkeit, durch die Wärmekunden untersucht werden.

Für die Erarbeitung der kommunalen Wärmeplanung hat die Stadt Parchim eine Förderung des Bundes aus der Nationalen Klimaschutzinitiative erhalten. Nach den Vorgaben der erfolgten Zuwendung muss die Wärmeplanung im 3. Quartal 2025 abgeschlossen sein. Das mit der Bearbeitung beauftragte Leipziger Unternehmen seecon Ingenieure wird in den kommenden Wochen den Bestand in der Parchimer Wärmeversorgung aufnehmen. Dabei ist es auf eine enge Zusammenarbeit mit den Parchimer Stadtwerken, weiteren Energieversorgern, Wohnungsunternehmen und diversen Behörden angewiesen.

Im Sinne der frühzeitigen Bürgerbeteiligung zur künftigen Wärmeversorgung, wird die Stadt Parchim vorab eine Befragung im amtlichen Mitteilungsblatt „Uns Pütt“, auf der Homepage der Stadt und durch Auslegung im Rathaus, im Stadthaus und in der Touristinformation anbieten. Unabhängig davon können sich Interessierte mit ihren Fragen und Hinweisen zur kommunalen Wärmeplanung jederzeit an die Stadtplanung (stadtplanung@parchim.de) oder an die Telefonnummer 03871-71525 wenden.

Erste Ergebnisse zum kommunalen Wärmeplan werden voraussichtlich im Mai 2025 erwartet. Nach erfolgter Evaluation der gegenwärtigen Situation und der bestehenden Potentiale in der Kreisstadt, soll auch der dann erreichte Bearbeitungsstand mit entsprechender Öffentlichkeitsbeteiligung vorgestellt werden.