Das Naturschutzgebiet Sonnenberg erstreckt sich im Südwesten von Parchim auf einer Fläche von 116 Hektar. Hier stehen die höchsten und schönsten Douglasien Mitteleuropas und es gibt sagenumwobene Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Vietingshöhle und den Breiten Stein.
Das heutige Naturschutzgebiet bot einst ein perfektes Versteck für den Räuberhauptmann Vieting und seine Schar. Sie trieben nach Überlieferungen dort im Mittelalter ihr Unwesen und sorgten für Angst und Schrecken. Die Bande lauerte im Wald und raubte Reisende aus. Trotz intensiver Suche fand man bis heute nie den großen Schatz, der über die Jahre hinweg stetig angewachsen sein soll.
Der Breite Stein, ein Überrest aus der Eiszeit, beschäftigte schon immer die Phantasie der Menschen. Es ist von einer Hochzeitsgesellschaft die Rede, die vom Teufel zu Stein verwandelt wurde. An dieser Stelle geben sich jedes Jahr zu Johanni (22. Juni) Teufel, Hexen und Riesen ein Stelldichein und tanzen um den Stein. Aber auch als Opferplatz der slawischen Ureinwohner ist dieser Stein bekannt.
Auf gehts:
Sage des Räuber Vieting
Auf den Routen des Handels und des Reiseverkehrs waren im Mittelalter oft Räuber zu finden, die auf ihre Weise am Wohlstand teilhaben wollten. Im Wald des Sonnenberges hauste der Räuber Vieting, dessen täglich Brot es war (mal mit, mal ohne Räuberbande) Kaufleute und Reisende zu berauben und zu ermorden. Die Stadtherren aus Parchim versuchten mit allen Mitteln Vieting, welcher durch seine zahlreichen Überfälle Bekanntheit erlangte, einzufangen, doch leider erfolglos. Erst durch das Mädchen Isalbe, welches einst vom Räuber gefangen genommen wurde, konnte die Räuberbande zu Fall gebracht werden. Als dieses das Vertrauen der Räuber gewonnen hatte, bekam es den Auftrag, nach Parchim zu gehen und dort einige Dinge zu besorgen. Auf dem Rückweg blieb das Mädchen am Schlagbaum des Parchimer Stadttors stehen und klagte ihm das Leid.
"Slagbom, ik klag di, Vieting, de plagt mi; Wenn du mi hebben wist, Denn folg mi up den Arwten na."
Dann setzte es seinen Weg fort und bezeichnete seine Spur durch Erbsen, die es zu diesem Zwecke eingekauft hatte. Die Schildwache hatte des Mädchens Worte gehört und folgte der Erbsenspur in den Wald. Vieting und seine Bande wurde gefangen genommen und hingerichtet. Der Sage nach durfte Räuber Vieting vor seiner Hinrichtung noch eine letzte Bitte äußern. Er bat darum, dass ihm sein Mädchen noch einen Kuss geben solle. Als diese ahnungslos der Bitte nachkam, biss er ihr zur Strafe die Zunge ab. Der Schatz soll bis heute nicht gefunden worden sein.